Citizen Developer – Katalysatoren der digitalen Transformation

Die Art und Weise, wie Software entwickelt wird, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Citizen Developer können intern in Unternehmen ohne große Programmierkenntnisse selbstständig neue Anwendungen erstellen.

Citizen Developer

Die Digitalisierung wird in vielen Unternehmen vor allem durch zwei Faktoren ausgebremst: Zum einen fehlt es an qualifizierten IT-Fachkräften, zum anderen haben diese oft kein tiefes Verständnis für die vielfältigen und komplexen Geschäftsprozesse, die hinter dem Code stehen und beispielsweise in einer Abteilung vorherrschen. Genau hier können Citizen Developer einen entscheidenden Mehrwert leisten.

Bleiben Sie auf dem neuesten Stand beim Thema digitale Transformation und folgen Sie ESCRIBA auf LinkedIn.

Seit der COVID-19-Pandemie hat die Digitalisierung deutlich an Bedeutung gewonnen. Vieles, was man früher vor Ort persönlich und in Form von Papier erledigte, musste plötzlich schnell digitalisiert und auf Online-Dienste umgestellt werden. Dies betraf sowohl staatliche Behörden als auch private Unternehmen und Organisationen. Zudem war das Home-Office keine Ausnahme mehr, sondern die Regel. Hier zeigten sich die Vorteile digitalisierter Arbeitsprozesse besonders deutlich, indem Mitarbeiter von zu Hause aus weiterhin ihre Workflows problemlos ausführen konnten. Gleichzeitig offenbarte das Szenario einer Pandemie, wo noch Versäumnisse und Digitalisierungslücken bestehen.

Negative Auswirkungen von Digitalisierungslücken

Viele Unternehmen und Organisationen haben ihre Digitalisierungsprojekte auf die lange Bank geschoben oder nur halbherzig umgesetzt. Das hat sich bitter gerächt – mit spürbar negativen Folgen. Denn fehlende digitale Alternativen legen ganze Geschäftsprozesse lahm und verkomplizieren Arbeitsabläufe unnötig. Das belastet nicht nur die Mitarbeitenden intern, sondern auch die Kundenbeziehungen und damit den Geschäftserfolg.

Unternehmen, die die Digitalisierung bereits auf ihrer Agenda hatten und konsequent umsetzten, waren während der Pandemie klar im Vorteil: Sie blieben handlungsfähig und erlitten weniger Einbußen als ihre Wettbewerber. Für die Nachzügler, die nun unter hohem Digitalisierungsdruck stehen, kommt eine weitere Herausforderung hinzu: der IT-Engpass. Der Mangel an qualifizierten IT-Fachkräften und die damit verbundenen hohen Entwicklungskosten verlangen nach alternativen Lösungen. Um die IT-Abteilung zu entlasten, sollte man Fachabteilungen befähigen, digitale Lösungen selbst zu entwickeln. Dies hat entscheidende Vorteile.

Citizen Developer läuten eine neue Ära der Softwareentwicklung ein

Die Art und Weise, wie Software entwickelt wird, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Spätestens die COVID 19 Pandemie hat gezeigt, dass Software nicht nur schneller, sondern auch flexibler entwickelt werden muss, um den sich ständig ändernden Anforderungen gerecht zu werden.

Es wurde deutlich, dass nicht alle Probleme von professionellen Entwicklern gelöst werden müssen. Auch müssen nicht alle Geschäftsprozesse durch neu geschriebenen Code abgebildet werden. Hier kommt die No- und Low-Code-Technologie (NLC) ins Spiel: NLC-Tools bieten eine Baukastenlösung, mit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Fachabteilungen digitale Prozesse ohne IT-Know-how selbst erstellen können. Sie werden zu sogenannten Citizen Developern. Damit bezeichnet man Endanwender, die selbstständig und ohne Programmierkenntnisse neue Anwendungen (Apps) erstellen können. Es handelt sich also nicht um Programmierer oder IT-Experten, sondern um Mitarbeitende aus den einzelnen Fachabteilungen, die in die Lage versetzt werden, auf einfache Weise abteilungsspezifische Anwendungen zu erstellen.

Auch interessant

Dorina Zeibig am Arbeitsplatz

Eine App auf No- und Low-Code-Basis erstellen – so geht’s!

Das Erfolgsprinzip bei der Entwicklung einer No- und Low-Code-App lautet: „Klein anfangen und dann Stück für Stück ausbauen“, sagt Dorina Zeibig, Teamlead Sales Operations bei ESCRIBA, im Interview. Sie erklärt, wie Mitarbeitende ohne Programmierkenntnisse eigene Apps für ihre Arbeitsprozesse entwickeln können.

Citizen Developer nutzen dazu in der Regel eine No-Code- und Low-Code-Plattform – wie beispielsweise die ESCRIBA ECAP. Diese bietet übersichtliche Menüstrukturen und grafische Oberflächen, um per Drag & Drop Assistenten-basierte Bausteine an der richtigen Stelle einzufügen und so ganze Prozessketten abzubilden. Die zugehörigen Bedingungen und Abläufe werden ebenfalls grafisch dargestellt. Und sollten die Citizen Developer einmal an die Grenzen einer NLC-Plattform stoßen, kann die IT-Abteilung neue Elemente entwickeln und integrieren. Denn ein weiterer großer Vorteil der No-Code- und Low-Code-Technologie ist ihre Flexibilität und Ausbaufähigkeit.

Zusammenarbeit zwischen Citizen Developern und IT-Profis

Ein Citizen Developer benötigt lediglich eine gewisse IT-Affinität und ein tiefergehendes Verständnis für die Geschäftsprozesse einer Abteilung sowie die damit verbundenen Herausforderungen. Hier zeigt sich auch der entscheidende Vorteil gegenüber fachfremden IT-Experten: Citizen Developer können passgenauere Anwendungen erstellen, die optimal auf das Einsatzszenario abgestimmt sind. Gleichzeitig entfallen langwierige Abstimmungsprozesse und Freigabeschleifen.

Durch die freiwerdenden Kapazitäten kann sich die IT-Abteilung anderen wichtigen Aufgaben widmen. Damit wird deutlich: Je mehr Mitarbeiter zu Citizen Developern werden, desto schneller schreitet die digitale Transformation in Unternehmen und Organisationen voran. Die Arbeitsteilung bleibt bestehen: IT-Profis entwickeln den Code für komplexe Prozesse, während Citizen Developer mit No-Code- und Low-Code-Technologien Anwendungen erstellen, die optimal zu ihren Arbeitsabläufen passen und alltägliche Aufgaben erleichtern.

Letztlich können No-Code- und Low-Code-Lösungen die Digitalisierung in Unternehmen entscheidend vorantreiben. Sie sparen Zeit, senken Entwicklungskosten, befähigen und entlasten die eigenen Mitarbeiter. Diese Lösungen bringen Fachbereiche und IT-Abteilung näher zusammen und unterstützen den kontinuierlichen Veränderungsprozess im Unternehmen nachhaltig.

Erfahren Sie mehr zur Funktionsweise der NLC-Technologie unter „No-Code und Low-Code – Die Zukunft der Softwareentwicklung“.

Bild: Pexels
Kristina Kitzerow

Über den Autor:

Sie wollen mehr über das Thema erfahren?

Wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

Alle mit * gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder.